Elmar Perkmann
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    Erwachsen

     

     

    Nacht wird es draußen

    der Mond wippt

    in seinem Stuhl

     

    das Thermometer liegt

    auf minus sechs

     

    ich stehe am Fensterglas

    und müsste dabei schon längst

    aufs Klo

     

    Ich staune anstatt dessen

    und bin

    ein wenig

    ein ganzkleinwenig

    besorgt darüber

     

    dass die Nacht einfach da ist

    sternklar

     

    kalt

     

    und kein Bisschen mehr

    an Fragen hat.

     

     

     

     

     

    Unter alten Scherben

     

     

    Manchmal

    knicken wir die parallele

    unsrer schritte

     

    und tasten uns

    erstaunt

    an neue augenblicke

     

    und finden

    geborgen unter alten

    scherben

     

    verdeckte

     

    strandgutstücke

     

     

     

    Kann dich nicht fassen

     

     

    Ich strecke meine Hände aus

    um dein Gesicht zu fassen

    ich streichle es -

    es fühlt sich an

    wie kühles Porzellan.

     

    Und unter ihm

    ich sehe es

    stürzt deine Hüfte ein

     

    dein Körper wird zum

    Blechgerüst

    fallt scheppernd

    hinterdrein.

     

    Ich halte noch immer

    deinen Kopf

    mit klammen Fingern fest

     

    ich küsse ihn

    und leg ihn dann

     

    ganz sachte zu dem Rest.

     

     

     

     

    Wie ich dich sehen soll

     

     

    Du reichst mir einen Diamanten

    einen Smaragd

    und einen un­ergründlichen Saphir

     

    Du schenkst mir eine Weise

     

    auf einer Spieluhr

    un­bekannte Melodie.

     

    Ich nehme dir die Edelsteine,

    die Silbertöne ab

     

    und baue eine Märchen­fee daraus

     

    nach deinem Wunsch

    und Willen

     

     

     

    Menschwerdung

     

     

    Du hast deinen

    Adler abgeschossen

     

    verbrannt

    sein schimmerndes Gefieder

     

    bist selbst darob zu Fall gekommen

    fielst selbst mit ihm darnieder

     

    Bist nun ein Mensch.

    Ob sich das lohnt?

     

    Ein Sandkorn wird

    zum Berg

     

    du siehst nicht mehr

    den Horizont

     

    lebst weiter nun

    als Zwerg

     

     

     

     

    Ende der Kindheit

     

     

    Mutters Brust hast du verlassen

    Hast allzu lang daran gesogen

    Sehe dich nach anderen Quellen fassen

    Fühlst dich verlassen und betrogen

     

    Suchst nun ein Leben lang nach Brüsten

    Saugst da und dort von Dur bis Moll

    Suchst stets nach Drogen und Gelüsten

    Stopfst dich mit leeren Hülsen voll.

     

    Und innen bleibt ein Ungenügen

    Ein Ahnen, dass du stehen bleibst

    Erkennst den Irrweg und die Lügen

    Dass du in einem Tümpel treibst.

     

    Wachst auf und machst die ersten Schritte

    Sagst nein, auch wenn der Hunger schreit

    Bist auf dem Weg zu deiner Mitte

     

    Bist aufgewacht.

     

    Du bist bereit.

     

     

     

    Moritat über die Schwierigkeit, gegen den Sturm zu schreiben

     

     

    Es war einmal, nicht lang ist's her

    in heimatlichen Landen

    ein Schreiberling, verarmet sehr

    in seinen kahlen Wanden.

     

    Nicht, dass man meint, er war bequem

    beschränkt oder dergleichen.

    Er schrieb so manches vom „System“

    von Not und feisten Bäuchen.

     

    Vielleicht, weil er zu kärglich aß

    Roch er der Reichen Braten

    aus Quellen, die er eifrig las

    wusst' er von üblen Taten

     

    die man hier, da und dort beging

    und stets an armen Schweinen

    schrieb über manches krumme Ding

    packt' aus, verschonte keinen.

     

    Er schmiedet' Verse jahrelang

    Hexameter mit Füßen

    und schickt' den Krempel, der da stank

    der Verlagsanstalt mit Grüßen...

     

    Er bestritt die Wochen nach dieser Tat

    mit Brot und Margarine

    und wartet' ergeben wie ein Schaf

    dass endlich ein Bändchen erschiene.

     

    Ein Brief erschien ein Jahr darauf

    als Antwort auf sein Dichten:

    "Sie liefern Müll, und den zuhauf.

    Auf Sie können wir verzichten!"

     

     

    Der Schreiberling, im Rückgrat weich

    obzwar voll giftigem Geifer

    dacht' sich: So werde ich schwerlich reich!

    und wurde ein Überläufer

     

    warf, was bis jetzt geschrieben ward

    auf einen großen Haufen

    frisiert das Haar, stutzt sich den Bart

    bekehrt' sich, ließ sich taufen

     

    las meterweise Klassiker

    von Sophokles bis Goethe

    Gab seine schrille Fiedel her

    spielt' fortan Hirtenflöte,

     

    drückt‘ da und dort die Augen zu

    bald auch die Hühneraugen

    sah weg, duckt' sich, vergaß im Nu,

    lernte, nicht hinzuschauen

     

    schaut`, was die Arrivierten schreiben

    kopierte eifrig, sucht den Trend

    bestrebt, sich nirgendwo zu reiben

    zeigt` sich politisch abstinent

     

    und wandte seine Augen nun

    ins schöne Land Tirol

    erzählte, wie sich rings herum

    das Völkchen fühlt so wohl

     

    beschrieb durch lange Seiten dann

    die Sonnenuntergänge

    und rezitierte dann und wann

    Folklore und Gesänge.

     

    Er schickt' den Ausguss mit dem Flair

    von Bergeshöh und Wald

    nach Edelweiß, was will man mehr?

    devot an die Verlagsanstalt.

     

    Und diesmal schrieb man ihm behend

    ganz wunniclich und hold:

    „Sie sind ein wahres Schreibtalent,

    sind akzeptiert, die Sache rollt!“

     

    So endet diese Moritat

    die durchwegs lehrreich ist:

     

    berühmt wird man mit Plagiat

    und als Opportunist.

     

     

     

     

    Mitarbeit an der Publikaton: Gelebtes und Erlebtes. Lebensgeschichten von Völser Bürgerinnen und Bürgern. Herausgegeben vom Heimatpflegeverein Völs am Schlern


    Forschungsaufgaben auf S. 7

     

     

    1. Lucy, deren Skelett in Äthiopien gefunden wurde, und ihre Artgenossen gingen vor rund zweieinhalb Millionen Jahren bereits aufrecht. Außerdem benutzten diese Vormenschen geschliffene Steine als Werkzeuge zum Schneiden von Fleisch.

    Frage: In welchen Abschnitt der Geschichte fällt die Lebensform namens Lucy?
    In die Zeit der Urgeschichte (Vorgeschichte, Prähistorie)

     

    2. Völker wie unsere Räter, aber auch die keltischen Völker, verwendeten Schrift nur sehr selten. Deshalb stammt unser Wissen aus Sekundärquellen, vor allem aus den Büchern, die römische Schriftsteller über sie geschrieben haben.

    Frage: In welchen Abschnitt der Geschichte fällt also die Beschäftigung mit Rätern und Kelten?
    In die Zeit der Frühgeschichte.

     

    3. Nenne eine berühmte nordafrikanische Hochkultur. Stichwort: Die Schrift dieser Kultur bezeichnet man als „heilige Zeichen“ (hieros = heilig, Glyphen = Zeichen).
    Die Zeit der Alten Ägypter.

     

    4. Das „antike Griechenland“ fällt in die Zeitstufe des Altertums.

     Frage: Warum spricht man vom „antiken Griechenland“ und sagt nicht einfach „Griechenland“?

    Wenn man von „Griechenland“ spricht, meint man das moderne Griechenland. Zum Unterschied dazu spricht man in Bezug auf die Zeit um 500 v. Chr. vom alten, klassischen oder antiken Griechenland.

     

    5. Die Zeit des Rittertums fällt ins „hohe Mittelalter“.

    Frage: Wie lange ist das ungefähr her? (von – bis)
    11. bis 13. Jahrhundert, also 800 bis 1.000 Jahre

     

    6. Man sagt, Christoph Kolumbus habe 1492 Amerika entdeckt.

    Frage: Welcher Zeitabschnitt beginnt damit?
    Die Neuzeit

     

    7. Im Jahr 1348 wütete in ganz Europa die Pest.

     

    Frage: In welches Jahrhundert fällt das Jahr? Erkundige dich.
    Ins 14. Jahrhundert

    Frühe Versuche in Vers und Prosa: Beispiel aus  den  1970er Jahren

    13 phantastische Geschichten aus der Zeit um 2.500 v. Chr.

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    1990: "Schloss Prösels - Text- und Bildimpressionen"


    2006:

    Aufarbeitung der Völser Hexenprozesse von 1506 und 1510





    Die Abbildung zeigt das von KOMETAL gestaltete Hexen-Mahnmal, für das ich die Inschrift erstellen durfte:

     

    "Die Gemeinde Völs gedenkt ihrer vor 500 Jahren als Hexen und Zauberer verurteilten und gerichteten Mitbürgerinnen und Mitbürger.

    Ihr Feuertod auf dem Scheiterhaufen der Unwissenheit und Verblendung sei uns Nachgeborenen eine Mahnung und mache uns wachsam gegen Intoleranz und jede Form der Ausgrenzung."


     

    06.09.2008, 21:17

    Val Gardena, Völs am Schlern

    Der Schlernbote: Völs am Schlern gedenkt der Hexenprozesse vor 500 Jahren. Ein trauriges Jubiläum?

     

     


    Der Schlernbote: Völs am Schlern gedenkt der Hexenprozesse vor 500 Jahren. Ein trauriges Jubiläum?

    Elmar Perkmann: Es ist so traurig, dass mir das Schreiben darüber nicht leicht fällt, und die Fakten sind wenig bekannt, vor allem den Völsern selbst nicht. Jubiläum klingt nach Jubel, und dazu gibt es keinen Grund. Was angebracht wäre, sind Scham und Aufarbeitung.

    Sie beschäftigen sich seit Jahren mit diesem unrühmlichen Kapitel der Geschichte. Was fasziniert Sie an dem Thema?

    Als Geschichtelehrer komme ich jedes zweite Jahr mit dem Thema in Berührung. Wir können vor der Haustür sozusagen Fallstudien betreiben, wenn wir wollen, und brauchen nicht auf andere männliche Zauberer wie das Pfeifer-Huisele und den Lauterfresser auszuweichen. Da ich mich mit der Geschichte von Schloss Prösels, das Sitz des Landgerichts Völs war, intensiv beschäftigt habe, rührt ein Teil meiner Motivation zur Hexenforschung daher. Gott sei Dank gibt es Akten und einiges weniges erhaltenes Material. Das Hexenbild, das bei uns allgemein vermittelt wird, hat nichts zu tun mit der Realität. Das ist eine Verniedlichung, eine Verharmlosung, ein Lächerlichmachen. Man denke an Stoffhexen, die überall hängen oder an Hexen als Maskottchen. Es hat auch Galgen und Pranger im Dorf gegeben, und da macht keiner Witze darüber.

    Wie kam es zu den Völser Prozessen und worum ging es in diesen?

    Man muss davon ausgehen, dass die Völser Prozesse von 1506 und 1510 vom Gerichtsherrn inszeniert worden sind. Die Kirche hatte nicht direkten Anteil daran. Leonhard von Völs, damals Landeshauptmann an der Etsch, hatte im Auftrag seines Landesherrn und (ab 1508) Kaisers Maximilian gegen die Republik Venedig Kriege geführt. 1505 hatte es im nahen Cavalese einen Hexenprozess gegeben. Ich nehme an, dass Leonhard dadurch Zugang zu dem Thema bekam und sensibilisiert wurde, Anzeigen, die sowieso vorlagen, aufzugreifen und damit die Basis für spektakuläre Prozesse zu schaffen. Man muss wissen: Leonhard trat ausschließlich kräftig auf. Unspektakuläre Spielchen waren für ihn nicht interessant. Ich nehme an, dass er den König bzw. Kaiser an seiner Seite hatte. Eine direkte Motivation für die Hexenprozesse hat es laut bestehender Aktenlage vielleicht nicht gegeben. In der Malefizordnung von 1499 steht, dass auf Ketzerei der Tod durch Verbrennung steht. Vergehen der Hexerei waren gleichgesetzt mit jenen der Ketzerei. Das bedeutete, dass durch eine Anzeige jede Person (mehr oder weniger Frauen) vor einem Sondergericht landete.

    Was hatte man den Angeschuldigten vorgeworfen?

    Es sind Prozessakten von sieben Frauen erhalten geblieben. Von einer achten Frau weiß man mit Sicherheit, dass auch sie verurteilt wurde. In den Prozessen besonders relevant war der Tatbestand des Teufelspaktes. Ein diesbezügliches Bekenntnis liegt bei allen vor. Auch haben alle Beschuldigten entweder Kinder selbst herbeigeschafft oder von anderen herbeischaffen lassen, getötet und gegessen. Die Frauen gestanden auch so genannte Ausfahrten – in Teufels Gefolgschaft – auf hölzernen Gegenständen wie etwa Bänken, Stühlen, Besen oder Stöcken. Eine sagte, sie sei auf einer Kuh geritten. Die Vorwürfe lauteten zudem auf zauberischen Kindsmord, Teilnahme an Festen auf bestimmten Teufelstanzplätzen, Wetterzauber, Schadzauber, Unzucht mit dem Teufel oder etwa Diebstähle von Lebensmitteln. Anna Jobstin wurde vorgeworfen, sie sei mit dem Teufel vermählt worden und die Königin von Engelland gewesen.

    Was war ein Teufelspakt?

    Der Teufelspakt unterlag gewissen Formeln. So meldete sich der Teufel in einer persönlichen Notlage der betreffenden Person in irgendeiner Verkleidung und versprach die Lösung ihrer Probleme (Gut und Geld), wenn sie ihm untertan ist und Gott, die Jungfrau Maria und alle Heiligen verleugnet.

    Hat es so genannte Dämonenversammlungen und Hexenflüge tatsächlich gegeben?

    Wir sind weit davon entfernt zu verstehen, was tatsächlich abgelaufen ist. Gewisse magische Elemente könnten durchaus im Spiel gewesen sein. Es gibt zweifelsohne Parallelen zwischen damaligen magischen Praktiken in Tirol und solchen, die heute noch beispielsweise in Form des Voodoo-Zaubers in Brasilien angewandt werden.

    Wie kamen die Geständnisse zustande?

    In der damaligen Polizeiordnung waren drei Arten von Folter vorgesehen. Die erste war, Daumenstöcke anzulegen. Die zweite Variante war die „kluege“ Schnur, ein extrem schmerzhaftes Fesseln bis auf die Knochen, und die dritte das Aufziehen, wobei der gefesselte Körper so gezogen wurde, dass es zu Bänderrissen und Brüchen kam. Bei diesen Folterungen wurden immer neue Geständnisse und Namen aus den Angeklagten herausgepresst. Die Praxis bei Hexereiverbrechen war, die Folter unbeschränkt zu wiederholen, auch nach dem Geständnis. Dabei wurde alles fein säuberlich notiert: „Mit und ohne Marter hat sie bekannt ...“ Für die verschärfte Folter hat man einen Spezialisten aus Meran geholt, denn die Gerichtsdiener durften bestimmte Folterungen nicht selbst ausführen.

    Wer hat die Frauen angezeigt, wer waren die Richter, wer die Geschworenen?

    So leid es mir tut, es waren wahrscheinlich mehrheitlich Frauen, die die Frauen angezeigt haben, im nachbarschaftlichen Konfliktfeld. Berthold von Lafay war Richter im ersten, Lienhart Peysser im zweiten Prozess. In beiden Prozessen gab es elf Geschworene, obwohl die Prozessordnung zwölf vorsah. So absurd es klingt, heute würde man einen Formfehler geltend machen. Die Geschworenen waren namhafte Völser Bauern, und pikanterweise waren ein bis zwei Geschädigte unter ihnen.

    Welche Rolle spielte die Religion?

    Die Prozessordnung war eindeutig von der Kirche ausgearbeitet worden. Das Handwerkszeug der Inquisition wurde aber auf laizistische Art und Weise angewendet. Obwohl die Kirche das gesamte juridische Know-how lieferte, hat sie sich, vielleicht wegen anderer Probleme, zurückgehalten.

    Was weiß man über die Hexenverbrennungen?

    Man weiß nicht einmal, wo diese stattgefunden haben, nur dass und wie. Im Boden wurde ein Pfahl verankert, rundherum wurden Reisigbündel und Holzscheiter aufgeschichtet und die Person wurde im Büßerhemd an den Pfahl gekettet. Wenn der Verurteilten ein Pulversäckchen umgebunden wurde, galt das als Gnade, sie ist nämlich dann gleichsam explodiert, was die Tortur verkürzte. Von einer „leichteren Form“ der Verbrennung kann man sprechen, wenn die Verurteilte zuerst enthauptet oder erdrosselt und dann verbrannt wurde. Die Urgichten, aufgeschrieben in den Jahren 1506 und 1510, stammen von sieben Frauen aus Völs, Obervöls, Ums und St. Konstantin und sind zusammenfassende Schlussgeständnisse, die für die öffentliche Verlesung vor der Urteilsverkündung bestimmt waren. Bevor die Urteile feierlich verkündigt wurden, hatten die Angeklagten „ihre“ Geständnisse zu bekräftigen. Dann wurde die Person zur Richtstätte geführt und vom Henker gerichtet. Dies fand alles öffentlich statt im Sinne einer pädagogischen Zeigefingertaktik.

    Welche Botschaft soll uns das „Gedenkjahr“ geben?

    Dass wir uns bewusst werden, dass wir auch in der heutigen Gesellschaft alle anfällig sind für Besagungen, für bösen Leumund, für Ausgrenzungen von Andersdenkenden oder Nichtkonformen, für Verurteilungen und die Suche nach Sündenböcken. Wir haben im Grunde aus der Geschichte nichts, sagen wir: wenig, gelernt.



    Quelle: Elmar Perkman, Völs, historyman


    Download
    Die Hexenprozesse in Tirol
    "Unser Land": Eine Radiosendung in RAI Bozen vom 25.4.2007 mit Heidi Tschenett. Speziell werden in einem Interview mit dem Autor die Hexenprozesse auf Schloss Prösels von 1506 und 1510 thematisiert.
    Hexenprozesse.mp3
    MP3 Audio Datei 46.7 MB
    Download

    2013 und 2014:

    Schlossführer: "Schloss Prösels lebt" und "Schloss Prösels für Kids"



    Download
    Schloss Prösels für Kids. Eine Buchvorstellung zusammen mit der Klasse 2B der Mittelschule Kastelruth, Südtirol
    Eine Rundfunksendung mit Kathrin Bragagna im Radiosender RAI-Südtirol
    Schloss Prösels für Kids.mp3
    MP3 Audio Datei 56.3 MB
    Download

    2015:

    "Lehren - oder die Kunst, Fenster zu öffnen"


    Download
    Interview in RAI Südtirol
    Thema in RAI Südtirol: Interview zum Buch "Lehren - oder die Kunst, Fenster zu öffnen". 50 Min.
    Thema_14-10-2015.mp3
    MP3 Audio Datei 37.8 MB
    Download

    Thema in RAI Südtirol: Interview mit Gertraud Sanin zum Buch "Lehren - oder die Kunst, Fenster zu öffnen". 50 Min.


    2015:

    "Weihnachtliche Stallgespräche" -  sechs Weihnachtstheaterstücke

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    Aufführung: Weihnachtstheater 1B 2013: "So a Liacht mitn in der Nocht"


    KSL-aktuell Ausgabe 3 -  Oktober 2015


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